Die etablierten Tourenanbieter auf St. Pauli fühlen sich durch unser „Bezahl-was-du-willst“-Modell bedroht, doch genau das zeigt, dass wir etwas richtig machen. Wir setzen auf faire Bedingungen und das sorgt für Unruhe bei denen, die lieber alte Strukturen bewahren möchten.
In den letzten Jahren haben wir bei Robin and the Tourguides wiederholt scharfe und unbegründete Kritik von einigen etablierten Tourenanbietern auf St. Pauli erfahren. Diese richtet sich oft gegen unser innovatives „Bezahl-was-du-willst“-Modell, mit der Behauptung, dass es unsere Guides ausbeute oder ihnen keine faire Vergütung biete. In Wahrheit könnte nichts weiter von der Realität entfernt sein. Unser Modell ermöglicht es den Guides, deutlich mehr zu verdienen als die festen Stundensätze, die die meisten anderen Tourenanbieter zahlen. Lassen Sie uns zeigen, warum dieser Ansatz nicht nur unsere Guides stärkt, sondern auch neue Maßstäbe für Fairness und Anerkennung in der Branche setzt.
Bei einer typischen Tour in St. Pauli zahlen Gäste in der Regel zwischen 20 und 30 Euro pro Person. Nehmen wir als Beispiel den unteren Betrag von 20 Euro: Die Gruppengrößen liegen oft bei 20 bis 25 Teilnehmern, was einen Umsatz von 400 bis 500 Euro pro Tour ergibt. Am oberen Ende der Skala zahlen viele Anbieter ihren Guides jedoch nur 100 bis 150 Euro pro Tour, was nur etwa 20 bis 30 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. Hinzu kommt, dass die meisten Guides selbständig sind und die volle Last der Sozialabgaben, einschließlich Krankenversicherung, Rentenversicherung und Steuern, tragen müssen, was 60 bis 75 Prozent ihres Einkommens auffressen kann.
Darüber hinaus verlangen einige der bekannteren Tourenanbieter mehr als 30 Euro pro Teilnehmer und führen Gruppen von bis zu 30 Personen oder mehr. Mit zusätzlichen Features wie tragbaren Lautsprechern, die durch das Viertel schallen, führt dies zu Umsätzen von über 900 Euro pro Tour. Während dies ein legitimes Geschäftsmodell ist, zweifeln wir daran, dass deren Guides auch nur annähernd den gleichen Prozentsatz des Umsatzes erhalten wie unsere Guides.
Unser Ansatz hingegen gewährleistet nicht nur eine faire Vergütung, sondern ermöglicht es den Guides, beruflich und finanziell in einem nachhaltigen Rahmen zu gedeihen. Wie funktioniert das? Wir nehmen eine kleine Provision pro zahlendem Gast, die netto 2,40 Euro beträgt und die administrativen sowie werblichen Kosten des Unternehmens abdeckt. Das sind weniger als 20 Prozent dessen, was die Gäste durchschnittlich bezahlen. Der Rest bleibt beim Guide. Das war’s!
Das bedeutet, dass unsere Guides über 80 Prozent des Umsatzes ihrer Touren behalten. Die Behauptung, unsere Guides würden nicht fair bezahlt, ist daher völlig haltlos. Tatsächlich verdienen unsere Guides erheblich mehr als die meisten anderen Anbieter in der Region. Wir bezweifeln stark, dass es ein anderes Unternehmen oder in diesem Fall einen Tourenanbieter gibt, der über 80 Prozent seines Umsatzes an die Arbeiter, in unserem Fall die Guides, weitergibt. Dieses Maß an Umsatzbeteiligung stellt ein Szenario dar, von dem die überwiegende Mehrheit der Arbeiter, nicht nur in der Tourismusbranche, nur träumen kann. Unser Modell stellt sicher, dass die Guides nicht nur fair bezahlt werden, sondern auch im Zentrum unseres Handelns stehen, wodurch wir einen wirklich außergewöhnlichen Standard in der Branche schaffen.
Trotz unseres außergewöhnlich kleinen Prozentsatzes am Umsatz setzen wir bewusst auf sinnvolle Investitionen in Menschen, die lokalen Gemeinschaften und die Grundlagen unseres Unternehmens. Darüber hinaus unterstützen wir aktiv wohltätige Initiativen und gute Zwecke, was ein Engagement zeigt, das einige Betreiber möglicherweise vollständig übersehen. Dieser Ansatz spiegelt unser Engagement für das Wohl der Gemeinschaft sowie für ein faires, menschenorientiertes Geschäftsmodell wider.
Die Kritik, die wir erleben, kommt überwiegend von Inhabern oder Top-Managern anderer Tourenanbieter, die ein traditionelles kapitalistisches Top-Down-Modell bevorzugen, bei dem sich die Gewinne hauptsächlich an der Spitze konzentrieren. Im Gegensatz dazu setzen wir auf ein basisorientiertes Modell, das die „Profite-für-die-Oben-Mentalität“ in Frage stellt. Unser Ansatz ist eine von den Arbeitern selbst organisierte, bottom-up Bewegung, die Guides stärkt und die Einnahmen fair verteilt. Es überrascht nicht, dass die „Kiezbosse“ unser Modell als Bedrohung sehen, es beweist, dass es einen besseren und gerechteren Weg gibt, zu arbeiten.
Angesichts dessen ist es kein Zufall, dass wir ständig Bewerbungen von Guides erhalten, die zuvor bei anderen Tourenanbietern auf St. Pauli gearbeitet haben. Viele berichten uns von schlechten Arbeitsbedingungen, mangelndem Respekt und unzureichender Bezahlung.
Wir glauben nicht nur daran, unsere Guides zu stärken, sondern auch unsere Gäste. Während viele andere Anbieter hohe Festpreise verlangen, die sich nicht jeder leisten kann, unabhängig von der Qualität der angebotenen Touren, stehen unsere Touren allen offen. Dies ist nicht nur sozial gerecht, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit im Tourismus.
Die Angriffe auf unser Modell sind ein klares Zeichen dafür, dass wir etwas richtig machen. Wir haben den Spieß umgedreht: Bei uns stehen die Guides, Gäste und lokalen Ökosysteme im Mittelpunkt, und das Management ist da, um sie zu unterstützen – nicht umgekehrt. Wir wissen, dass unser Modell eine Bedrohung für die etablierten Strukturen darstellt. Aber genau das ist unser Ziel. Wir wollen zeigen, dass es möglich ist, fair, nachhaltig und erfolgreich zu arbeiten. Und wenn das bedeutet, dass uns die „Kiezbosse“ hassen, nehmen wir das als Kompliment.
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